Allergologie
Was ist eine Allergie?
Allergie ist eine Überreaktion des eigenen Immunsystems auf eine Substanz, mit der die Haut -respektive Schleimhaut in Kontakt gekommen ist.
Häufig weist die Haut hierbei eine unterschiedlich stark ausgeprägte Rötung und Juckreiz auf. In seltenen Fällen kommt es zu einer überschießenden anaphylaktischen Reaktion.
Die gute Nachricht vorweg: Allergien sind behandelbar: Symptomatisch in der akuten Phase, aber auch therapeutisch durch eine Hyposensibilisierung. Hierdurch kann ein Fortschreiten einer Allergie z.B. zu einem Asthma bronchiale verhindert oder auch allergisch bedingte Hautveränderungen gebessert werden.
Zu den am weitesten verbreiteten Allergieformen zählen:
- Pollen (Heuschnupfen)
- Hausstaub (Milben)
- Medikamentenallergie
- Kontaktallergien
- Nahrungsmittelallergien
- Insektengiftallergie
- Allergische Urtikaria
Welche Allergieformen gibt es?
Typ I- Soforttypreaktion: Hierbei kommt es zu einer sofortigen Rötung und Juckreiz oder einen anaphylaktischen Schock. Meistens geschieht dies nach dem der Patient bereits gegenüber einem Allergen sensibilisiert war, also schon einmal in Kontakt getreten ist.
Typ III- Reaktion- Bildung von Immunkomplexen: Durch bestimmte allergene Stoffe, wie z.B. Medikamente oder Infekte kommt es zur Bildung von sog. Immunkomplexen. Hierbei binden Antikörper aneinander und lagern sich in den Gefäßwänden (meistens an den Beinen) ab. Durch eine komplizierte Entzündungsreaktion entstehen Einblutungen (Petechien/Ekchymosen) unterschiedlicher Größer (Vaskulitis).
Typ IV- Reaktion: Hierbei wird der Patient gegenüber einem bestimmten Stoff sensibilisiert. Tritt der Patient in erneuten Kontakt mit derjenigen Substanz auf die er bereits sensibilisiert war, kommt es zu einem Ausschwemmen von sog. T- Lymphozyten in die Haut. Über diese Reaktion entstehen Kontaktekzeme, z.B. an den Händen.
Wie kann man sich testen?
Zusätzlich, bieten wir bei Verdacht auf Nahrungsmittel, Tierehaar, oder Bienen- bzw. Wespengift- Allergien das Testverfahren mittels RAST (Radio- Allergo- Sorbent- Test) im Blut an.
Oft gelingt es bereits durch das Meiden gezielter Allergene (Allergiekarenz) eine Besserung der Beschwerden zu erreichen.
Gelegentlich kann bei Typ- I Reaktionen auch eine kurzzeitige medikamentöse Behandlung mittels Antihistaminika (lindert den Juckreiz), kortisonhaltigen Präparaten, oder -für langfristige Beschwerdefreiheit- sogar eine Hyposensibilisierung (Desensibilisierung) indiziert sein.
Durch die Desensibilisierung wird das eigene Immunsystem an den Auslöser über einen langen Zeitraum langsam gewöhnt. Unter Hyposensibilisierung (auch Allergieimpfung oder spezifische Immuntherapie genannt) versteht man eine Therapieform, mit der Überreaktionen des Immunsystems behandelt werden können.
Bei Heuschnupfen, Wespengift-, Tierhaar- oder etwa Hausstaubmilbenallergie führen wir eine Hyposensibilisierung durch.
Bei Verdacht auf Kontaktekzeme (Typ IV Allergie), bieten wir Epikutantestungen an. Hierbei können Allergien ggü. Nickel, Duftstoffen, Konservierungsstoffe, Perubalsam und weiteren Stoffen verifiziert bzw. ausgeschlossen werden.
Bitte beachten Sie, dass auch das RAST- Verfahren nur in Zusammenhang mit Ihren Beschwerdebild beurteilt werden kann. Der RAST zeigt lediglich an ob Ihr Immunsystem mit dem getesteten Substrat (z.B. Pollen) bereits sensibilisiert ist (also sich bereits mit dem getesteten Substrat „auseinandergesetzt hat“). Das heißt, dass ein negatives Testergebnis eine Allergie nicht ausschließt. Andersrum bedeutet ein positiver RAST nicht, dass bei Ihnen eine symptomatische Allergie vorliegt.
Wir helfen Ihnen Klarheit bei Ihren Beschwerden zu bekommen und ordnen diese gemeinsam mit Ihnen ein und erstellen einen Behandlungsplan.
Häufige Fragen:
Was ist mit Nahrungsmittelallergien?
Viele Patientinnen und Patienten vermuten hinter Hautveränderungen und allergischen Beschwerden eine Nahrungsmittelallergie. Dem ist jedoch im Alltag nur selten so. Hier kann man häufig von einer Unverträglichkeit ausgehen, die in den allergologischen Testungen nicht nachzuweisen ist. Nahrungsmittelallergien treten vornehmlich im Kindesalter auf und hier meist in den ersten Lebensjahren. Die häufigsten Allergien sind die Kuhmilch-, Hühnerei- und Nussallergien. Gerade Kuhmilch- und Hühnerei-Allergien haben jedoch auch eine hohe Toleranzentwicklung, weswegen trotz Allergie beide Substanzen nach 1-2 Lebensjahren von ehemals-allergischen Kindern unproblematisch vertragen werden. Dies gilt nicht für die Nussallergien, die starke allergische Reaktionen auslösen können