Neurodermitis
Atopische Dermatitis
Was ist Neurodermitis?
Bei der Neurodermitis (atopische Dermatitis/atopisches Ekzem/endogenes Ekzem) handelt es sich um eine chronische -meist in Schüben verlaufende- Erkrankung der Haut.
Die Symptome sind quälender Juckreiz in typischen Lokalisationen wie Gesicht, Nacken, Arme, Beine und in den großen Beugen. Die Haut ist trocken, rissig und schuppig. Oft leiden Betroffene an Heuschnupfen (allergische Rhinokonjunktivitis) oder einem allergischen Asthma bronchiale. Leidet ein Elternteil bereits an Neurodermitis, so steigt das Risiko für die Weitergabe des hierfür zuständigen Genes um ein Vielfaches (67% wenn beide Elternteile an Neurodermitis erkrankt sind).
Wie entsteht Neurodermitis?
Ursache für die Neurodermitis ist ein in der Haut fehlendes Strukturprotein (Filaggrin) wodurch es zu einem vermehrten Wasserverlust der Haut und einem komplexen Entzündungsprozess kommt.
Hierdurch entsteht eine trockene und schuppige Haut mit starkem Juckreiz. Durch den Juckreiz- Kratz- Zyklus wird die Entzündung aufrechterhalten und verstärkt. Es entsteht somit ein „Teufelskreis“.
Die wiederkehrenden Schübe können durch äußere Einflüsse wie z.B. Wetter, Schwitzen, Pollensaison oder Infekte provoziert werden.
Was sind typische Auslöser für Neurodermitis-Schübe?
Neurodermitis-Schübe können durch verschiedene Faktoren ausgelöst werden, darunter Infektionen, allergische Reaktionen auf bestimmte Nahrungsmittel, Umweltallergene wie Pollen oder Hausstaubmilben, sowie emotionaler Stress oder andere körperliche oder seelische Belastungsreaktionen. Auch Schweiß und Sport, häufiges Duschen, Schwimmen und andere hautbelastende Einflüsse können die Neurodermitis verschlimmern.
Was triggert die Neurodermitis?
Triggerfaktoren die man unbedingt meiden sollte:
- Nicht zu oft und heiß baden. Besser ist ein kurzes Duschen mit lauwarmem Wasser
- Keine Textilien aus Naturwolle oder rauen Fasern, besser Baumwolle
- Keine entfettenden Seifen verwenden. Reinigungen die Alkohol enthalten sollten unbedingt gemieden werden.
- Rückfettende Pflegecreme auf die Haut mehrmals tgl. dünn auftragen
- Vermeiden von Zitrusfrüchten wie Zitronen, Mandarinen etc.
Wie wird Neurodermitis behandelt?
Die Behandlung wird individuell festgelegt und ist auch davon abhängig ob Sie auch an anderen Erkrankungen wie z.B. Heuschnupfen oder allergischen Asthma bronchiale leiden, sowie von der Ausprägung und Fläche der betroffenen Stellen.
Grundsätzlich empfehlen wir bei Patienten mit einer gesicherten Neurodermitis eine proaktive Therapie durchzuführen:
Um die Hautbarrierefunktion wiederherzustellen ist zu jeder Zeit eine konsequente Basistherapie zu empfehlen. Hautuntersuchungen bei Neurodermitikern zeigen, dass selbst bei nicht sichtbarem Ekzem die Zahl der Entzündungszellen der Haut erhöht ist.
Dieser Tatsache trägt die proaktive Therapie Rechnung: Im Anschluss an die antientzündliche Therapie, die das Ekzem zum Abklingen bringt, wird die Kortisontherapie in einer niedrigen Dosierung fortgesetzt.
Auf diese Weise werden bereits minimale Entzündungsreaktionen unterbunden und das volle Aufblühen des Ekzems kann in den meisten Fällen verhindert werden.
Bitte gehen Sie wie folgt vor:
Sichtbar befallene Stellen 1-2x tgl. mit einem kortisonhaltigen Präparat (wird vom Dermatologen festgelegt)
Abgeheilte Stellen
- 2x/ Woche (z. B. Mi und Sa)
- Dauer 6 Monate bei mittelschwerer Ausprägung, 12-24 Monate bei schwerer Ausprägung
Nicht befallene Stellen
- täglich rückfettende Pfllegecreme als Basistherapie